Auftrag: Cavo (Elba) als Familien-Collage

Wow, das war ein kleines Abenteuer mit diesem Auftrag!

 

Ein toller Kunde - super Absprachen, schnelle Lieferung von Fotovorlagen, unkomplizierte Absprachen und überhaupt sehr sympathisch!

 

So ein Format von 70x100cm in Aquarell hat bei mir ja eher Seltenheitswert.

Das letzte Mal hatte ich ein Problem mit dem Aufspannen dieses großen Formats auf meinen Schreibtisch. Dadurch gab es unschöne Wellen im Papier, das ich im Nachhinein durch "Bügeln" wieder glatt zu bekommen versucht hatte. Das sollte mir diesmal nicht passieren.

 

Aber es ist erstaunlich, welche Zugkräfte so ein großes Blatt Papier beim Trocknen entwickelt!

 

Erstmal zur Erklärung: Beim Aufspannen wird das gesamte Blatt einige Minuten satt in Wasser eingelegt, dann auf die Unterlage gelegt und mit Nassklebeband befestigt. Danach sollte es mindestens einen Tag Zeit zum Trocknen haben und danach glatt sein.

Ich bin so vorgegangen, wie ich es gelernt und schon so oft praktiziert habe: Das Nassklebeband mit einem weichen Schwamm anfeuchten und aufbringen. Aber das hat nicht gereicht: das Papier zog sich beim Trocknen wieder unter dem Klebeband heraus - womöglich auch, weil die Klebeschicht auf dem Band hauchdünn ist und leicht abgerieben wird beim Auftragen des Wassers mit dem Schwamm... Also nochmal von vorn und diesmal 2 Streifen Nassklebeband, diesmal habe ich mit einem ultraweichen Pinsel das Band befeuchtet. Wieder einen Tag trocknen lassen. Wieder zog sich das Bild unter dem Klebestreifen heraus, wenn auch schon weniger. Also: Nochmal von vorne, diesmal mit drei Streifen Klebeband und dieses nur durch Wasser gezogen, als irgendwie drüberzuwischen. Wieder einen Tag trocknen lassen - und: Ja! Es hat endlich gehalten.

 

Da geht schon mal nur für das Aufspannen des Papiers eine knappe Woche rum! Falls sich also jemand fragt, warum ich mir so viel Zeit ausbedinge bei Aufträgen - hier ist einer der Gründe dafür! Irgendwas ist immer - und Murphy ist ja eh ein alter Freund von mir...

 

Was auf dem Bild alles drauf sein sollte und was wohin soll, haben wir natürlich vorher schon besprochen. Zwei  Varianten waren im Spiel und die Entscheidung dann leicht.

Jetzt galt es also, die Vorlagen auf das Blatt zu übertragen - in diesem Fall vorsichtshalber erstmal mit Bleistift. Auch das hat länger gedauert, als ich so dachte, muss ich gestehen. Nachdem die Bleistiftvorzeichnung fertig war, kam das Absegnen durch den Auftraggeber - danach ist kein Änderungswunsch mehr möglich! Aber alles gut - alles wie gewünscht.

 

Also los, die Vorzeichnung mit Fineliner nachzeichnen - mega vorsichtig und überlegt, denn der wasserfeste Fineliner ist wie gute Flecken gemacht zu bleiben. Keine Korrekturen danach mehr möglich...

 

Alleine die Größe des Bildes und die viele Zeit, die bis zu diesem Schritt nötig war, machte mich schon etwas nervös vor dem ersten Auftragen von Farbe. Von jetzt ab wird sich die Aufregung steigern, sobald ich den Pinsel in die Hand nehme - je später irgendein grober Fehler entsteht, desto mehr Arbeit ist es, wieder von vorne anfangen zu müssen. Bloß nicht klecksen, bloß nicht das Wasserglas  aus Versehen umschubsen, bloß keine unwiderruflichen Fehler! Es ist wirklich erstaunlich, wie groß der innere Druck werden kann bei so einem Auftrag!

 

Fehlte nur noch, einen passenden Rahmen zu finden. Natürlich auch mit Absprache, denn es soll ja auch gut an die Wand des Kunden und neben dessen vorhandene Bilder passen. In diesem Fall ein Objektrahmen und ein passendes Passepartout.

Alles ist heil geliefert worden und das Bild wurde gerahmt wie geplant.

 

Und nun bin ich echt stolz darauf, dass ich alle Hürden gemeistert habe, und hoffe, dass es dem Auftraggeber ausnehmend gut gefällt!

 

Nun muss es nur noch gut und doppelt verpackt mit dem Paketdienst die gut 600km durch Deutschland gefahren werden. Man darf mir oder uns bitte gerne die Daumen drücken, dass alles heile ankommt und die Beschenkte erfreut ist bis zum Mond und wieder zurück!

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